Ausstellung als Essay (beendet)
Ausgangspunkt für das In-Beziehung-Setzen von Ausstellung und Essay ist die Konzeption der Begriffe Konstellation, Konfiguration und Relation, die Theodor W. Adorno in _Der Essay als Form_ entwickelt. Diese drei zugleich räumlich-ästhetisch und semantisch verstandenen Verhältnisse – Konstellation, Konfiguration, Relation – bilden in Adornos Essay-Theorie die grundlegenden Parameter, entlang derer diese Form des forschenden Denkens ihr epistemisches wie auch ihr kritisches Potential entfaltet. Weitere Motivationen für eine tentative Parallelisierung von Ausstellung und Essay sind zudem Adornos Ansätze, dass die Gegenstände, mit denen der Essay umgeht, "Artefakte" seien und sich in der Rezeption, die im essayistischen Denkraum entwickelten Referenzen, »teppichhaft« verknüpfen. Sowohl der Umgang mit Artefakten als auch das teppichhafte Verknüpfen von Referenzen scheinen sich auf die Ausstellungssituation mindestens so plausibel beziehen zu lassen wie auf einen linear zu lesenden Text. Den weiteren Horizont dieses Projekts bildet das Vorhaben, eine bislang noch fehlende “Epistemologie des Kuratorischen” systematisch zu entwickeln.